Mitgliederversammlung des Lebenshilfe-Vereins
11. Oktober 2020
Stiftungsvorstand bleibt
9. November 2020

Unheimliches bahnte sich an, als sich am 20.10.2020, mit Einbrechen der Dunkelheit, acht Personen unter dem Torbogen der Kirchstraße einfanden. Der Schein einiger Zigaretten erhellte das Zwielicht kaum und der stärker werdende Regen verschlucke die leisen Gespräche der Versammelten. Dann, als die nahe Turmuhr des Rathauses die sechste Abendstunde schlug, öffnete sich die Tür, die sonst zu den Räumen des ABW und DBI führt.

Eine Gestalt im schwarzen Umhang trat hervor. Dieser “Gruftwächter“ winkte sein erstes Opfer heran. Einer nach dem anderen kam so unausweichlich an die Reihe und wurde in die dunklen Räume des DBI geführt.

Hinter all dem steckte keine so schaurige Absicht, wie man befürchten könnte. Das einzelne Eintreten und Platziert werden war den Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen geschuldet, das in Schwarz gehüllte Phantom entpuppte sich als Herr Schröder, der die Aufgabe des Platzanweisers übernahm. Nachdem alle  Anwesenden registriert und durch Frau Falke und Frau Karagiannidi mit Snacks und Getränken versorgt waren, begann der eigentliche Teil des Abends. Durch eine abgestimmte Soundkulisse untermahlt las Herr Neumann zwei unheimliche Kurzgeschichten, die Lust auf Halloween und wohliges Gruseln machten.

Im ersten Beitrag „Regenzeit“ vom Altmeister des Horros, Stephen King, sieht sich ein junges Pärchen in höchster Gefahr, als es beginnt, mörderische Kröten zu regnen. Während Herr Schröder die Sprechrolle der alternden Einheimischen übernahm, welche die Protagonisten zu warnen versuchten, gelang es Herrn Neumann, die Anwesenden durch sein eindringliches Vorlesen in den Bann zu schlagen. In der Pause, nach der Meinung der Zuhörer gefragt, sagten diese: Das man sich kaum getraut habe, in eine Salzstange zu beißen, um die Spannung nicht zu unterbrechen. Nach einer kleinen Pause folgte die zweite Geschichte, des gewiss sehr viel weniger bekannten Francis Marion Crawford. In der über hundert Jahre alten Erzählung, „die obere Koje“, versucht der beherzte Passagier einer Atlantiküberfahrt, dem Geheimnis der Kabine 105 auf die Spur zu kommen und entdeckt dabei mehr als ihm lieb ist.

Beide Kurzgeschichten unterschieden sich sehr in Lesart und erzählerischen Rhythmus, was zum ausführlichen Vergleich und angeregter Unterhaltung über einzelne Passagen führte. Nach etwas über zwei Stunden klang der Abend, den jeder als sehr gelungen und wiederholenswert beschrieb, dann aus.

Den Mitarbeiter des ABW  war es ein Anliegen, auch im Rahmen der gebotenen Einschränkungen der Covid-Pandemie, ein kulturelles Angebot zu organisieren. Es war eine kleine Alternative zum allabendlichen Fernsehprogram oder der Runde Playstation.

Zufrieden konnte man am Ende dieses regnerischen und trüben Oktobertages festhalten, dass dies vollauf gelungen ist.

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